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Literarische Narrenfreiheit im Bräustüberl - 17.2.

Im Namen des Landsberger Autorenkreises begrüßte Moderatorin Heidenore Glatz ihre Gäste zur literarischen Narrenfreiheit im Waitzinger Bräustüberl. Den wortgewandten Reigen eröffneten kurz hingesprochene Haiku, gefolgt von tierischen Tänzen, Schwänen, die Haufen teilen und Ommm singenden Hühnern. Galoppierende Holzpferde rannten hinter Gauklern her und Frau Besenbimpfers Waschsalon ertrank im Waschmittelschaum. Gedanken über einen „Menschenpark“, in dem Phantasten, Träumer, Schwätzer und anderes „Gemensch“ zu bestaunen sind, wurden angebracht. Nur Dichter und Literaten durfte man dort nicht erwarten.
Bei faschingsmusikalischer Untermalung mit Tärää-tärää! lauschten die Anwesenden dem Jahreslauf. Hier hörten sie von Kanufahrten im Januar, Sommerversen im Juli oder spätherbstlichen Biergartenbesuchen, eingewickelt in flauschige Decken. Srilankische Sprachverwirrungen und literarische Überfälle im Wald machten Platz für durchaus ernste Themen, wie die Analyse diverser Zeitungsanzeigen oder Carepakete, über Landsberg abgeworfen, und Limericks bis zur Himmelsleiter.
Schnell wurden noch ein neues Faschingskostüm und der dazugehörige Faschingsprinz gesucht. Die Frage nach dem Kostüm gab Anlass zu „Presswurstgefühlen“ im zu engen Unterrock. Der Ruf „Hilfe, ich werde 60!“ erschallte, und es ging um Alltägliches wie schlaffe Oberarme und einseitige Bananen- oder Ananaskuren. Wahllos aneinandergereihte Wörter erzählten von der Ahnungslosigkeit, die sogleich durch ein kaputtes Gebiss zernagt wurde.
Ein chinesischer Sprachurlaub mit Gedächtnistraining durch Einkaufszettel und Namensverwirrung ging dem vorläufigen Abschluss voraus. Der wurde geprägt durch die Metamorphose einer kleinen Faschingsprinzessin zum „bsuffene Wagscheitl“ … bis, ja, bis alle Anwesenden ein spontanes Reihengedicht verfassten. Das Thema „was ich unbedingt brauche“ vereinte Begriffe wie Eierschalen und Zahnspangen, Pinguine und Sauerkrautsaft. So klang der Abend, den Max Dietz, Inifrau von Rechenberg, Lore Kienzl, Hans Schütz, Corinne Haberl, Theresa Schermer, Marianne Porsche-Rohrer, Claire Guinin und Heidenore Glatz so facettenreich gestaltet hatten, fröhlich aus. Nicht ohne den Hinweis auf die nächste Lesung am 10. März im Café FilmBühne.
M.H.